Du schaffst es
sich abnabeln, vom sofa hervorkrabbeln und die welt mutig betreten
aufstehen, licht sehen und den eigenen körper spüren
den abdruck der polster auf den arschbacken berühren

wie auf runden steinen mit wackeligen beinen
der kreislauf rebelliert weil er die fassung verliert
nach den couchkomatagen willst du es wagen?
der körper schreit und stellt sich die fragen

wo willst du hin? was machst du nur?
jetzt stehst du erstmal schon im flur
dein atem ringt nach einer pause
von der motivierten anfangsflause

deine gedanken kreisen still und leise
und du denkst an deine reise
von der couch bis in den flur
war es eine höllentour
Und weiter gehts
der schweiß steht dir schon auf der stirn
und dein herzschlag klopft dir bis ins hirn
du schleppst dich durch den langen flur
weiter geht die grausame tortur

endlich greifst du nach der tür
steht das ganze echt dafür?
war es diese mühe wert
wie excalibur das tolle schwert

steh ich vor der kühlschranktür
und frage mich dezent wofür?
einsam war die lange reise
ich bin stolz auf meine weise

hab das sofa einst verlassen
um mich selber dann zu hassen
hab mich gequält und aufgerafft
und etwas einzigartiges geschafft

ich steh nun hier mit meinem bier
voller glück und heiterkeit
fällt mir ein es ist noch weit
der weg zurück wird meiner sein
das sofa war doch wirklich fein

also setz ich meine reise fort
zurück an diesen schönen ort
wo diese reise einst begann
zwischen polster, bier und dann
komm ich irgendwann dort an ... vielleicht.